Welche Texte wählen wir aus?

 

Welche Texte wählen wir aus?

Ausgehend von der Bibliographie der hermeneutischen Studie ‚A History of Poetics‘, die von Sandra Richter vorgelegt wurde, umfasst die Auswahl des Testkorpus historisch und systematisch betrachtet zwanzig repräsentative Werke von Johann Jakob Engels ‚Poetik‘ (1806 als 11. Band seiner ‚Schriften‘, eigentlich aber bereits 1783 unter dem Titel ‚Anfangsgründe einer Theorie der Dichtungsarten aus deutschen Mustern entwickelt‘) bis hin zu Herbert Seidlers ‚Die Dichtung: Wesen – Form – Dasein‘ (1959) und damit solche aus den Anfangsgründen der wissenschaftlichen Poetik bis hin zu ihrem Ende bzw. Übergang in die Literaturtheorie. Repräsentativ heißt, dass diese Texte am häufigsten zitiert wurden und in vielen Auflagen erschienen sind.

Die Festlegung des Untersuchungszeitraums 1770-1960 hat zwei Gründe:

  1. Den Startpunkt stellt die Abkehr von der Normen- und Regelpoetik (präskriptive Poetik) Ende des 18. Jahrhunderts dar. Im Folgenden waren Poetiken wissenschaftlich beschreibende statt vorschreibende Werke (deskriptive Poetik).
  2. Den Endpunkt – nicht nur des Untersuchungszeitraums – stellt der Übergang zur Literaturtheorie im 20. Jahrhundert dar. Die Folge war das schleichende Ende der wissenschaftlichen Poetik insgesamt.

Eine ausführliche Literaturliste finden Sie unter Literatur.